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Geschichte

Sie beginnt in Jahren nationaler Hochstimmung nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und der Gründung des neuen deutschen Kaiserreiches.

1872 gründeten Honoratioren und interessierte Bürger aus unserer Stadt und dem Umland den Neubrandenburger Museumsverein. Ziel war es, historisch wertvolle Dokumente und Sachzeugen zu sammeln und zu bewahren, die regionale Geschichte zu erforschen und die Ergebnisse im ersten bürgerlichen Museum dieser Region einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Stadt stellte dem Verein das Treptower Haupttor zur Verfügung, dessen Ausbau zügig vorankam. Nach Jahresfrist hatten sich knapp 100 Mitglieder in die Vereinsmatrikel eingeschrieben und die erste Ausstellungsetage im Treptower Tor konnte eröffnet werden.

Mehr als ein halbes Jahrhundert lang war der Verein Träger des Museums, bis er sich 1935 unter nationalsozialistischem Druck auflöste und das Museum eine städtische Einrichtung wurde. Die Sammlungen wuchsen beständig und mit ihnen das wissenschaftliche Renommee. Schrittweise wurden weitere Etagen im Treptower Torturm für Ausstellungs- und Magazinzwecke nutzbar gemacht. In unsere Gästebücher schrieben sich Besucher aus nah und fern ein. Von New York bis Peking, von Kapstadt bis Oslo kamen sie, um die Neubrandenburger Sammlungen zu bestaunen.

Anders als viele andere Sammlungen hatte das Haus das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 unbeeindruckt vom verheerenden Stadtbrand ohne größere Verluste überstanden. Obgleich durch Diebstähle in der ersten Nachkriegszeit manch wertvolles Exponat verloren ging, bemühte man sich um die schnelle Wiedereröffnung, die im Oktober 1948 erfolgte. Inzwischen zum Historischen Museum des Bezirkes Neubrandenburg erweitert, kamen ab 1982 weitere Ausstellungsstandorte hinzu, die erstmals eine differenzierte Darstellung zur regionalen Ur- und Frühgeschichte und zur Stadt- und Regionalgeschichte zuließen. Besonders die Archäologie und Bodendenkmalpflege sowie die Rethra-, Germanen- und Mittelalterforschung machten unser Museum weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Seit 1990 ist unsere Einrichtung unter dem Namen Regionalmuseum Neubrandenburg mit derzeit drei Standorten und thematischen Sonderausstellungen ein wichtiger Teil der Museumslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Mittlerweile liegt der Schwerpunkt auf dem Bereich Stadt- und Regionalgeschichte. Nachdem dieser Teil der Dauerausstellung zunächst in einer Villa am Bahnhof und ab 2004 in der Vierrademühle gezeigt wurde, konnte 2013 der Umzug ins ehemalige Franziskanerkloster erfolgen. Ermöglicht wurde die neue Dauerausstellung mit Mitteln der Europäischen Union in einem gemeinsamen Projekt mit Stargard Szczeciński. Der Tradition der Schöpfer folgend wurde auch der Förderverein 1990 als "Museumsverein Neubrandenburg e.V." wiedergegründet.